Wenn auch Magdeburg über verkehrstechnisch brauchbare Brücken verfügen kann, so ist die augenblickliche Situation unbefriedigend. Das alte klerikale Stadtzentrum um den Dom hat derzeit keine rechte Anbindung an die Parklandschaft am anderen Elbufer, und das obgleich der Park täglich von vielen Menschen aufgesucht wird.
Es muß daher, wer zu Fuß zum anderen Elbufer und etwa in den Park gehen möchte, nicht unerhebliche Umwege in Kauf nehmen und über die äußerst stark befahrene Kraftverkehrsbrücke gehen.
Der hier vorgestellte Bauvorschlag schafft demgegenüber Abhilfe. Der Domplatz wird über Eck zum Wasser hin erweitert - ein ähnliches Konzept, das dem Markusplatze in Venedig angelehnt ist, gebrauchte Semper für die Neugestaltung des Rathausplatzes in Hamburg nach dem großen Brand von 1848.
Diese räumliche Anlage wird verknüpft über eine filigrane Brücke mit dem reizvollen Park und dessen alten Baumbestand entlang des ehemaligen Stichkanals zwischen den Armen des Elblaufes.
Die Brücke ist zugleich Wohn- und Handelsstätte und der kürzeste Fußweg in den Park. Ihre Gestalt trägt dem Vorrang der Fußgänger Rechnung, mit dem offenen Platz in der Mitte, wo auch der schönste Ausblick in alle Richtungen zu erwarten ist.
In den zwei langgestreckten, mit Aluminiumblech beplankten Gebäuden, die den Steg längs in drei Hauptwege untergliedern, sind im oberen Stockwerk Wohn- und auf dem unteren Ladenräume untergebracht.
In der Folge sollen Seitenstege, Ladenstraße (die nur für Liefer- und Notfallahrzeuge frei sein kann) und der offene Mittelplatz zu einem Treff- und Kommunikationsplatz werden, an dem man sich gerne trifft, seinen Geschäften nachgeht und verweilt.